Ricardo Walther

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Ricardo Walther Tischtennisspieler
Ricardo Walther
Ricardo Walther (Deutsche Tischtennis-Meisterschaft 2023)
Spitzname: Ric, Chicago, Rico
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtsdatum: 30. November 1991
Geburtsort: Brühl
Größe: 183 cm
1. Profisaison: 2011/2012
Spielhand: rechts
Spielweise: Shakehand
Aktueller Weltranglistenplatz: 78 (16. Januar 2024) Vorlage:Infobox Tischtennisspieler/Wartung/Lokaler Wert
Bester Weltranglistenplatz: 27 (Januar 2018)
Aktueller kontinentaler Ranglistenplatz: 37 (Februar 2020)
Letzte Aktualisierung der Infobox: 10. Januar 2018

Ricardo Walther (* 30. November 1991 in Brühl) ist ein deutscher Tischtennisspieler. Bis 2021 spielte er für den deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf, dann wechselte er zu ASV Grünwettersbach.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ricardo Walther begann seine Karriere beim TTC Blau-Weiß Brühl-Vochem. Der Rechtshänder gewann 2005 bei den Schüler-Europameisterschaften in Prag mit der Mannschaft die Bronzemedaille. Mit 15 Jahren wechselte er zum SC Bayer 05 Uerdingen in die 2. Bundesliga. Während dieser Saison gewann Walther das Internationale Turnier der Slowakei der Schüler (U15). Aufgrund des direkten Abstieges der Krefelder wechselte er nach nur einer Saison wieder, dieses Mal zum TTC Hagen. Dort spielte er ebenfalls in der 2. Bundesliga Nord. Nach einer sehr guten Saison an Position 4 machte er auf sich aufmerksam und wurde ein Jahr später vom TTC Ruhrstadt Herne verpflichtet. Bei den Jugend-Europameisterschaften 2009 in Prag gewann Walther erneut die Bronzemedaille mit der Mannschaft. Im gleichen Jahr errang er mit der Jugend-Nationalmannschaft die Silbermedaille bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Cartagena (Kolumbien).

Mit Herne wurde er 2009/10 Meister der 2. Bundesliga Nord, dabei war Walther der beste Spieler im mittleren Paarkreuz der Liga. Nach der Saison wechselte Walther zum TTC indeland Jülich, weil nach dem Aufstieg seines Klubs in die 1. Bundesliga für ihn die höchste Spielklasse noch zu früh kam. 2008 hatte Walther sich erstmals für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Er musste allerdings aufgrund eines Ermüdungsbruches im rechten Mittelfuß lange pausieren und sein Debüt bei diesem Turnier verschieben. Ein Jahr später nahm er in Trier dann erstmals an den Deutschen Meisterschaften teil. Nach dem Gruppensieg und einem deutlichen Sieg in der „Runde der letzten 32“ verlor er im Achtelfinale deutlich gegen Bastian Steger mit 0:4 Sätzen. In seiner ersten Saison beim TTC indeland Jülich spielte Walther an Position 2. Er schaffte es, „seinen“ Meistertitel der 2. Bundesliga Nord zu verteidigen. Allerdings verzichtete Jülich auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Somit spielte Walther in der Saison 2011/12 wieder in der 2. Bundesliga Nord, dieses Mal an Nummer 1. Durch Erfolge gegen Top-50-Spieler wie den Hongkong-Chinesen Cheung Yuk, den dritten Platz beim U21-Turnier bei den Austrian Open sowie dem Gewinn des Junioren-Wettbewerbs bei den Swedish Open, verbesserte sich der Jülicher von September bis November in der Weltrangliste um 245 Plätze von Rang 426 auf Position 181.

Zur Saison 2012/13 wechselte Walther zum deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf in die DTTL[2]. Er ersetzte an Position 4 János Jakab. Dort gewann er am ersten Spieltag gegen Lars Hielscher. In der gesamten Spielzeit kam er in neun Spielen zum Einsatz und wies dabei eine ausgeglichene Bilanz auf. 2013/14 wurde Düsseldorf Deutscher Meister, Walther kam in sieben Spielen zum Einsatz.

Im März 2014 konnte sich Walther zum ersten Mal in den Top 100 der ITTF-Weltrangliste wiederfinden. Nach guten Turnierergebnissen in Dubai und Katar machte er einen deutlichen Sprung und kam so auf Position 98 der Rangliste. Im Mai 2014 gewann Walther sein erstes ITTF-World-Tour-Event.[3] Bei den Croatian Open in Zagreb setzte er sich im Finale mit 4:3 Sätzen gegen den Japaner Masaki Yoshida durch. Damit ist Walther der vierte deutsche Spieler, der ein World-Tour-Turnier gewinnen konnte. 2014 schloss er sich dem TTC Hagen an,[4] 2015 dem TTC Schwalbe Bergneustadt.[5]

2017 wechselte er zum Bundesligisten ASV Grünwettersbach[6], in diesem Jahr nahm er außerdem zum ersten Mal an einer Team-EM teil und holte Gold mit der deutschen Mannschaft. Im selben Jahr konnte er sich im Doppel mit Ruwen Filus außerdem für die Grand Finals qualifizieren, an denen sie wegen einer Verletzung Walthers aber nicht teilnehmen konnten. Dafür gewannen sie Bronze bei der Europameisterschaft 2018. Im Pokal-Viertelfinale 2018/19 konnte Walther Timo Boll schlagen und trug so zum ersten Halbfinaleinzug des ASV bei. Im Januar 2019 wurde sein Wechsel zurück zu Borussia Düsseldorf bekannt gegeben.[7] 2020 wurde er durch einen Finalsieg über Benedikt Duda zum ersten Mal deutscher Meister im Einzel.[8] Nachdem er 2021 mit Düsseldorf Meister geworden war,[9] kehrte er zum ASV Grünwettersbach zurück.[10]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 1. Januar 2012 berief Nationaltrainer Jörg Roßkopf Walther in den B-Kader der deutschen Nationalmannschaft[11] zusammen mit Zoltan Fejer-Konnerth (Grenzau), Ruwen Filus (Grenzau), Philipp Floritz (Plüderhausen), Patrick Franziska (Hanau) und Steffen Mengel (Hanau), nachdem er die letzten Jahre zwar im engen Umfeld des Kaders trainierte und die Lehrgänge besuchte, jedoch offiziell nicht diesem angehörte. Er ersetzt Lars Hielscher.

Am 14. Juli 2012 wurde Walther erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen. Im Länderkampf gegen Schweden gewann er gegen Kristian Karlsson.[12]

In einem mannschaftsinternen Qualifikationsturnier für die EM 2015 besiegte er mit Ruwen Filus, Bastian Steger und Steffen Mengel überraschend alle drei Konkurrenten und sicherte sich damit einen Startplatz im Einzel-, Doppel- und Mannschaftswettbewerb.[13]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ricardo Walthers Bruder Gianluca (* 1994) spielt seit 2013 in der 2. Bundesliga beim 1. FC Köln (Stand 2017).[14]

Turnierergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[15]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
GER Europameisterschaft 2023 Malmö SWE Silber
GER Europameisterschaft 2018 Alicante ESP letzte 16 Halbfinale
GER Europameisterschaft 2017 Luxemburg LUX Gold
GER Europameisterschaft 2015 Ekaterinburg RUS letzte 32 letzte 16 Silber
GER ITTF Challenge Series 2018 Zagreb HRV Silber Halbfinale
GER ITTF Challenge Series 2017 De Haan BEL Halbfinale Gold
GER ITTF World Tour 2018 Olmütz CZE letzte 16 Halbfinale
GER ITTF World Tour 2017 Linz AUT letzte 32 Silber
GER ITTF World Tour 2017 Neu-Delhi IND letzte 16 Silber
GER ITTF World Tour 2016 Zagreb HRV letzte 32 Halbfinale
GER ITTF World Tour 2016 Doha QAT letzte 32
GER ITTF World Tour 2015 Stockholm SWE letzte 64
GER ITTF World Tour 2015 Warschau POL letzte 64
GER ITTF World Tour 2015 Zagreb HRV letzte 64
GER ITTF World Tour 2015 Minsk BLR letzte 32
GER ITTF World Tour 2015 Kuwait-Stadt KUW letzte 16
GER ITTF World Tour 2014 Stockholm SWE letzte 64
GER ITTF World Tour 2014 Olmütz CZE letzte 16
GER ITTF World Tour 2014 Zagreb HRV Gold
GER ITTF World Tour 2014 Doha QAT letzte 32
GER ITTF World Tour 2014 Kuwait-Stadt KUW letzte 32
GER ITTF World Tour 2012 Poznań POL letzte 64
GER ITTF World Tour 2012 Olmütz CZE letzte 64
GER ITTF Pro Tour 2011 Stockholm SWE letzte 32
GER Weltmeisterschaft 2022 Chengdu CHN Silber

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sieger beim Internationalen Turnier der Slowakei 2005
  • Bronzemedaille mit der Mannschaft 2005 bei den Schüler-Europameisterschaften
  • Deutscher Schüler Meister im Mixed und Doppel 2006
  • Deutscher Jugend Vizemeister im Mixed 2009
  • Bronzemedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Einzel 2009
  • Bronzemedaille mit der Mannschaft 2009 bei den Jugend-Europameisterschaften
  • Silbermedaille mit der Mannschaft 2009 bei den Jugend-Weltmeisterschaften
  • Sieg Top48 2011 in Quickborn[16]
  • Sieg bei den Swedish Open 2011[17]
  • Sieg Croatian Open 2014
  • Deutscher Mannschaftsmeister mit Borussia Düsseldorf 2014
  • deutscher Meister im Einzel 2020

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rahul Nelson: Portrait – Der Herr der Bälle. Zeitschrift tischtennis, 2017/10, Seite 32–37.
  • Florian Leidheiser: Seriensieger mit großem Ziel, Zeitschrift tischtennis, 2023/4, Seite 22–23

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ricardo Walther – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift tischtennis, 2021/3 Seite 26
  2. Pressemeldung Borussia Düsseldorf Homepage Borussia Düsseldorf. Aufgerufen am 25. Januar 2012
  3. Pressemeldung des DTTB (Memento vom 26. Mai 2014 im Internet Archive) Homepage des DTTB, abgerufen am 18. Mai 2023
  4. Zeitschrift tischtennis, 2014/8 Seite 12
  5. Zeitschrift tischtennis, 2015/8 Seite 39
  6. ttbl.de: Grünwettersbach verpflichtet Walther. 15. Dezember 2016, abgerufen am 15. Dezember 2016.
  7. Nationalspieler Walther kehrt zur Borussia zurück. mytischtennis.de, 15. Januar 2019, abgerufen am 18. Januar 2019.
  8. Finalsieg gegen Duda: Walther ist Deutscher Meister. ttbl.de, 1. März 2020, abgerufen am 15. November 2021.
  9. Borussia Düsseldorf gewinnt das Liebherr TTBL-Finale – Erstmals live auf den Kanälen von ARD und ZDF. ttbl.de, 6. Juni 2021, abgerufen am 15. November 2021.
  10. Ricardo Walther kehrt zurück zum ASV Grünwettersbach. ttbl.de, 28. Dezember 2020, abgerufen am 15. November 2021.
  11. Aachener Zeitung vom 22. Dezember 2011. Website der Aachener Zeitung. Abgerufen am 9. Januar 2012.
  12. Ohne Persson und Ovtcharov: DTTB-Herren siegen 3:0 (abgerufen am 16. Juli 2012)
  13. FL: Ricardo Walther und Ruwen Filus fahren mit zur EM / „Einfach nur geil“, Artikel vom 15. September 2015 (abgerufen am 18. Mai 2023)
  14. TT-Homepage des FC Köln (abgerufen am 7. Oktober 2017)
  15. Spielerstatistik (abgerufen am 31. März 2016)
  16. Artikel auf mytischtennis.de Webseite des DTTB. Aufgerufen am 9. Januar 2012
  17. Swedish Open: Faustdicke Überraschungen durch Ricardo Walther und Quentin Robinot (Memento vom 24. Dezember 2011 im Internet Archive) Aufgerufen am 18. Mai 2023